Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 47

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12.09.2019 Schweiz
Personen
WOZ
Rea Brändle
Stefan Howald
Nachruf
Volltext
Rea Brändle (1953-2019). Die Einzigartigkeit des Lebens. Sie war eine profilierte Journalistin und schrieb auch für die WOZ. Mit ihren bahnbrechenden Studien zu „Völkerschauen“ hat sie die Diskussion um den Postkolonialismus mitgeprägt. Nun ist die Autorin Rea Brändle mit 66 Jahren gestorben. Wir hatten denselben Jahrgang, 1953, und ich lernte Rea Brändle während des Studiums in Zürich kennen, am Deutschen Seminar. Wir gehörten, wie es sich damals gehörte, zur Basisgruppe Germanistik, und im März 1978 schrieben wir zusammen eine Seminararbeit: „Beobachtungen zu Frauensendungen von Radio DRS“. Gleichberechtigung war Rea Brändle früh ein selbstverständliches Anliegen. So wirkte sie in der Frauengruppe der Schweizerischen Journalisten-Union (SJU) mit, die 1984 die Broschüre „Die Sprache ist kein Mann, Madame“ herausgab. In den achtziger Jahren arbeiteten wir parallel beim „Tages-Anzeiger“. Rea Brändle war schon 1981 in die Kulturredaktion eingetreten, dort traf ich sie einige Jahre später, nach einem Umweg über andere Ressorts. Es waren fordernde Zeiten, die Kultur als fortschrittliche Bastion im Gegenwind des Neoliberalismus. Rea hatte sich neben der Literatur aufs Theater spezialisiert, sie schrieb mit Engagement, mit Empathie oder Empörung, die nicht ins Pathos kippten. Ihre Meinungen waren entschieden, auch in der Kulturpolitik, in der sie sich zunehmend profilierte. Ein Findling. Der Herkunft aus dem Toggenburg blieb sie jederzeit verbunden, in aller Ambivalenz. Ihr erstes (…).  Stefan Howald. WOZ, 12.9.2019.
Personen > Howald Stefan. Rea Braendle. Nachruf. WOZ, 2019-09-12.
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01.02.2019 Schaffhausen
Personen
Schaffhauser AZ
Stefan Howald
Adrian Knoepfli
Christoph Schlatter
Jubiläum
Schaffhauser AZ
Volltext
Bücher über zwei linke Langzeitüberlebende des Pressesterbens: WOZ und Schaffhauser AZ. Zähe Zeitungen. Die Schaffhauser AZ ist die letzte Vertreterin der Arbeiterpresse. Ihr 100-Jahr-Jubiläum ist Anlass für einen Geschichtsband von Adrian Knoepfli. Die WOZ hat keinen „Runden“; trotzdem erhält auch sie ein Buch: Stefan Howald feiert eine „alternative Erfolgsgeschichte“. Zwei linke Printmedien, denen mehr als einmal das Ende vor Augen stand und die dennoch bis heute existieren: Der Schaffhauser AZ und der WOZ sind kürzlich erschienene Monografien gewidmet. Natürlich kommen in den Büchern von Adrian Knoepfli (AZ) und Stefan Howald (WOZ) auch die markanten Unterschiede zur Sprache. Die AZ wandelte sich von einem täglich erscheinenden Parteiblatt zu einer links-alternativen Wochenzeitung für die Region. Die gesamtdeutschschweizerisch ausgerichtete WOZ war von Anfang an ein „Haus mit vielen Zimmern und Traditionen“, stand aber der „Büezer-Mentalität“ eher fern. Auch sie musste sich mehrfach neu erfinden, produktionstechnisch, sprachlich, optisch, vor allem aber finanziell. Geboren im November 1918. Die Arbeiter-Zeitung ist ein Kind des Generalstreiks: Sie erschien erstmals am 30. November 1918 und war zunächst fast identisch mit dem Zürcher Volksrecht. In den 1920er Jahren allerdings schlug die Schaffhauser Linke einen Sonderweg ein: Die SP trat 1920 - im Gegensatz zur nationalen - praktisch geschlossen in die Dritte Internationale ein. Also wurde auch die Zeitung unter (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.2.2019.
Personen > Schlatter Christoph. Schaffhauser-AZ. Jubiläum. VPOD-Magazin, 2019-02-01.
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23.05.2018 Schweiz
Personen
WOZ
Amin Samir
Stefan Howald
Biografien
Volltext
Samir Amin (1931-2018). Leichenbeschauer des Kapitalismus. Der ägyptisch-französische Ökonom Samir Amin war ein scharfer Kritiker der herrschenden Globalisierung. Als „kreativer Marxist“ vertrat er hartnäckig die Interessen der armen Bevölkerungsmehrheit in Afrika und Asien. Er war für den westlichen Marxismus das Gewissen aus dem Globalen Süden. Wenn die Ausbeutung durch den Kapitalismus in den Zentren verhandelt wurde, reklamierte Samir Amin immer die Sicht der Peripherie. Unter dem Stichwort „Eurozentrismus“ kritisierte er den Universalitätsanspruch westlichen Denkens auch auf der linken Seite scharf. Samir Amin, 1931 in einer ägyptisch-französischen Familie geboren, studierte zuerst in Kairo, danach in Paris, mit Abschlüssen in Politikwissenschaften, Statistik und Ökonomie. Bereits als Sechzehnjähriger, erzählte er später, sei er Kommunist geworden; so schloss er sich der ägyptischen, dann der französischen KP an. Die Bandung-Konferenz der unabhängigen afrikanischen und asiatischen Staaten 1955 gab ihm eine Richtung vor, da sie einen anderen Weg als den der westlich-kapitalistischen Globalisierung versprach. Kurzfristig arbeitete er in der Verwaltung der nationalrevolutionären Regierung von Gamal Abdel Nasser in Ägypten, hierauf in Mai 1966 wurde er Professor in Paris, parallel dazu in Dakar, Senegal, wo er in den letzten vierzig Jahren seinen Lebensmittelpunkt hatte. Er initiierte und leitete (…).
Stefan Howald.
WOZ, 23.8.2018.
Personen > Howald Stefan. Samir Amin. 1931-2018. WOZ, 2018-08-23.
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03.05.2018 Schweiz
Personen
WOZ
Stefan Howald
Karl Marx
Philosophie
Volltext
Durch den Mai mit Karl Marx (1). Gespenster der Moderne. Frankensteins Monster und Karl Marx kamen vor 200 Jahren auf die Welt. Seither wird diese doppelt heimgesucht. „Was mich erschreckte, würde auch andere erschrecken: Ich musste nur jenes Gespenst beschreiben, das mich auf dem mitternächtlichen Kissen bedrängt hatte“, schrieb sie später über die Geburt ihres Gespenstes. Am 1. Januar 1818 betrat dieses die Welt: In London erschien ein anonymer Roman in drei Bänden mit dem Titel „Frankenstein or The Modern Prometheus“, Gespenstisch und zugleich modern war, was Mary Shelley darin erzählte. Der Wissenschaftler Victor Frankenstein erschafft aus Leichenteilen ein neues Lebewesen. Einen Menschen, wie es einst der antike Prometheus tat? Eher ein Monster, das sich, nachdem es von seinem Schöpfer verstossen worden ist, grausam rächt. Die Kreatur hat keinen Namen, aber etliche Mütter und Väter. Vor allem Mary Godwin Shelley als Autorin und Victor Frankenstein als fiktiven Schöpfer. Doch die Umstände der Geburt sind verwickelt. 1816 fanden sich in der Nähe von Genf die englischen Dichter Lord Byron und Percy Bysshe Shelley zusammen, skandalös libertär umgeben von Shelleys junger Geliebten, Mary Godwin, und deren Stiefschwester Claire Clairmont. Im „Jahr ohne Sommer“ - der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien veränderte weltweit das Klima, was zu Hungersnöten auch (…). Stefan Howald
WOZ, 3.5.2018.
Personen > Howald Stefan. Marx Karl. Philosophie. WOZ, 2018-05-03.
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01.02.2018 Schweiz
Bildarchiv zur Geschichte der Arbeiterbewegung
Personen
WOZ
Roland Gretler
Stefan Howald
Nachruf
Volltext
Roland Gretler (1937-2018). Wie ein Magier durch die Bilder in die Welt sehen. Er war ein Fotograf mit scharfem Blick, ein unermüdlicher Sammler und Chronist. Am 22. Januar ist Roland Gretler gestorben. Sein „Panoptikum zur Sozialgeschichte“ muss als Erbe bewahrt werden. Das Panoptikum als Sammlung von Sehenswürdigkeiten kann barocke Wunderkammer oder aufklärerisches Wissenskabinett sein. „Gretlers Panoptikum zur Sozialgeschichte“ verband die überbordende Fülle mit dem didaktischen Anspruch. Den Grundstein dafür hatte Roland Gretler Ende der siebziger Jahre unter dem Namen „Bildarchiv zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ gelegt. Das erwies sich bald als zu eng. Gretler interessierte sich über die Arbeiterbewegung im engeren Sinne hinaus für alle sozialen Bewegungen, ja die Sozialgeschichte generell. Und das Archiv als Ort verstaubender Erinnerung wurde der Sache ebenfalls nicht gerecht. In Gretlers Sammelstil und den Erzählungen über seine Sehenswürdigkeiten belebten sich diese zu Geschichtslektionen. Denn darum ging es ihm auch: Wie lesen wir Fotografien und andere visuelle Dokumente? Und wie liest sich die Geschichte via Fotografien? Roland Gretler wurde 1937 in St, Gallen geboren, in einem Milieu, das er als kleinbürgerlich charakterisiert hat und in dem ihm ein Onkel als währschafter Arbeiter imponierte. Er absolvierte zuerst die Handelsschule und begann dann aufgrund künstlerischer Interessen eine Lehre als Fotograf, unter anderem beim renommierten (…). Stefan Howald.
WOZ, 1.2.2018.
Personen > Gretler Roland. Nachruf Stefan Howald. WOZ, 2018-02-01.
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16.11.2017 Adligenswil
Personen
Ringier AG
WOZ
Stefan Howald
Betriebsschliessung
Druckerei
Ringier AG
Volltext
Ringier hat ausgedruckt. Wie im Monopolkapitalismus langsam die Druckereien ausgehen. Und wieso die WOZ wohl bald bei einer alten Bekannten anklopfen muss. Ringier schliesst seine Zeitungsdruckerei in Adligenswil, wo auch die WOZ gedruckt wird. Diese Zeitung wird womöglich bald bei Tamedia anklopfen müssen. Bleibt uns eine andere Wahl? Vielleicht. Aber nur knapp. Es gibt noch drei Druckereien in der Schweiz, die für ein mittelgrosses Produkt infrage kommen. Die WOZ ist schon einmal knapp daran vorbeigeschrammt, beim „Tages-Anzeiger“-Konzern gedruckt zu werden. Gleich zu Beginn nämlich, 1981. Die Verträge waren unterzeichnet, die Nullnummer war gesetzt, dann liess die TA-Geschäftsleitung die Druckmaschinen vertragswidrig stoppen. Anlass war eine Glosse von Niklaus Meienberg, der über die hauseigene Zensur beim „Tages-Anzeiger“ gelästert hatte. Was eine alte Weisheit bestätigte: Wer über die Produktionsmittel verfügt, befiehlt. Immerhin gelang es 1981 mithilfe einiger wohlwollender TA-Drucker, die Nullnummer in einer Nacht-und-Nebel-Aktion doch noch herauszubringen. Seither hat die WOZ einen weiten Bogen um Tamedia gemacht. Aber jetzt verlieren wir innerhalb weniger Jahre unsere zweite Druckerei. Mitte 2015 legte die NZZ ihre Druckmaschinen in Schlieren still und entliess 125 Leute. Die WOZ wechselte, notgedrungen, nach Adligenswil zu Ringier. Nun hat der Ringier-Konzern angekündigt, die Druckerei im Luzernischen auf Ende 2018 zu schliessen. Es droht ein Verlust von 172 Arbeitsplätzen. (…). Stefan Howald.
WOZ, 16.11.2017.
WOZ > Ringier AG. Betriebsschliessung. WOZ, 2017-11-16.
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05.01.2017 Schweiz
Personen
WOZ
Stefan Howald
Daniel Suter
Nachruf
Volltext
Daniel Suter (1949–2017). Der kämpferische Brückenbauer. Gerechtigkeit und Anstand: Daran hat sich der Journalist, Gewerkschafter und Schriftsteller Daniel Suter orientiert. An Silvester ist er 67-jährig in Zürich gestorben. Daniel Suter war einer der aufmerksamsten Menschen, die ich gekannt habe. Wenn er gelegentlich bei grösseren Einladungen bei uns zu Besuch weilte, half er immer, wo gerade Hilfe nötig war, und wusste schon bald, wo sich unsere eigenwillig eingeordneten Küchenutensilien befanden. Aufmerksam gegenüber Menschen und aufmerksam gegenüber Dingen: Seine Texte und Romane waren in allen Details minutiös recherchiert. Das mochte auch mit seiner Ausbildung als Jurist zusammenhängen. An dieser schätzte er allerdings vor allem die Genauigkeit, während ihm anderes profund missfiel. Verbindlich, freundlich, hartnäckig. 1949 in Berlin geboren, aufgewachsen im Kanton Zürich, war er nach dem Jusstudium zuerst Sekretär beim Arbeitsgericht, wollte dann aber, wie er der WOZ im Jahr 2009 in einem Interview erklärte, nicht so werden wie andere JuristInnen, denen die Menschen nur noch zu Fällen gerieten. Deshalb ging er zu einer Beratungszeitschrift und kam 1987 zum „Tages-Anzeiger“. Dort lernte ich ihn kennen und schätzen. In schwierigen Situationen konnte man sich auf ihn verlassen, 1989 bei der Entlassung des Korrektors und Gewerkschafters Roland Kreuzer, 1991 bei der Absetzung von Chefredaktor Viktor Schlumpf. Anstand, Gerechtigkeit: Das waren die Tugenden, an denen sich Daniel Suter (…). Stefan Howald.
WOZ, 5.1.2017.
Personen > Suter Daniel. Nachruf Stefan Howald. WOZ, 2017-01-05.
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21.03.2015 Luzern
Personen
WOZ
Hans Erni
Stefan Howald
Malerei
Nachruf
Volltext

Hans Erni (1909–2015). Engagierter Grafiker für den sozialen Fortschritt. Er hat ein Jahrhundert erlebt und gelebt. Mit seinen Plakaten gehörte Hans Erni für ein paar Jahrzehnte zur linken Geschichte der Schweiz. Das hatte durchaus subversive Kraft: Ausgerechnet bei der Landi 1939, die doch die geistige Landesverteidigung beschwor, konfrontierte Hans Erni auf seinem riesenhaften, 91 Meter langen und 5 Meter hohen Wandgemälde „Die Schweiz, das Ferienland der Völker“ heimelige Klischees mit Fabriken und schnittigen Eisenbahnen. Und das mit ansatzweise kubistischen Formen, wie er sie in Paris durch Pablo Picasso und Georges Braque kennengelernt hatte. Ein Jahr zuvor, 1938, hatte der 29-Jährige den Auftrag erhalten, neue Schweizer Banknoten zu gestalten. Seine Entwürfe stellten einen Turbinensaal und ein Chemielabor ins Zentrum, in einer neuen Sachlichkeit, die sich ganz selbstverständlich mit sozialem Fortschritt und linkem politischem Engagement verband, unterstützt vom marxistischen Kulturtheoretiker Konrad Farner. Im Jahr 1944 gestaltete Erni ein grafisch bestechendes Plakat für die neu gegründete Gesellschaft Schweiz–Sowjetunion. Zweifach wird mit Grössenverhältnissen gespielt: die riesige rote Sowjetunion und die winzige rote Schweiz. Das kräftige Tau, um das sich eine filigranere Schnur schlingt. Zweimal geht es um Verknüpfungen, wobei ungleichzeitige Formen verwendet werden: das handfeste Seil und andeutungsweise die neuen Radiowellen. (…). Stefan Howald.

WOZ, 26.3.2015.
Personen > Erni Hans. Nachruf Stefan Howald. WOZ, 2015-03-21.
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13.11.2014 Schweiz
Personen
Theoriekritik
WOZ
Stefan Howald
Internetportal
Theoriekritik
Volltext
Theoriekritik.ch. Ob wir denn ohne Denken handeln können. Linke Theorie bleibt dringlich - auch wenn sie noch keine Praxis garantiert. Die neue Website Theoriekritik.ch will sie befördern helfen - Mitmachen erwünscht. Theorie habe die Linke längst genug, sie solle doch endlich wieder politisch praktisch handeln: So argumentierte kürzlich beredt und wiederholt ein Mann aus dem Publikum an einer Diskussionsveranstaltung zum sperrigen Thema „kritisches Denken“. Die Forderung beruht auf einem Missverständnis. Denn ohne Theorie gibt es keine Praxis. Wer nicht weiss, was das ist und wie es funktioniert, wogegen er oder sie kämpft, kann nicht richtig kämpfen. Der Umkehrschluss gilt freilich nicht. Theorie allein garantiert noch keine Praxis. So ist der antitheoretische Reflex verständlich. Auf eine Spannung zwischen Theorie und Praxis weist ja schon das famose Marx-Wort hin: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, sie zu verändern.“ Geht es dabei um eine radikale Absage an die Philosophie zugunsten der Politik? Um die Entwicklung einer neuen Art der Philosophie? Oder um die Überwindung der Trennung von Theorie und Praxis? Aber wie dies? Gib es so etwas wie ein Feld theoretischer Praxis als Grundlage fürs Handeln? Darüber lässt sich wiederum vortrefflich diskutieren. Und so weiter. Kurzum: Es besteht genügend theoretischer Diskussionsbedarf. (…). Stefan Howald.
WOZ, 13.11.2014.
Personen > Howald Stefan. Theoriektitik.ch. WOZ, 13.11.2014.
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18.09.2014 Schweiz
Personen
WOZ
Stefan Howald
Otto F. Walter
Ehrungen
Volltext
Otto F. Walter (1928-1994). Warum es gut ist, wenn der Schriftsteller Politiker spielt. Gibt es engagierte Literatur? Sollte es sie geben? Eine Erinnerung an Otto F. Walter. Und eine Wiederentdeckung seiner literarischen Figuren. Seine Bücher hatten aussagekräftige Titel: „Die ersten Unruhen“ oder „Die Verwilderung“ benannten klassisch schlicht die verhandelten gesellschaftlichen Sachverhalte, andere äusserten geradezu epigrammatisch Hoffnungen auf eine sich verändernde Welt: „Wie wird Beton zu Gras“ oder „Das Staunen der Schlafwandler am Ende der Nacht“. Der vor zwanzig Jahren verstorbene Otto F. Walter (1928-1994) war ein programmatischer Mensch. Als Schriftsteller wie als Staatsbürger. Er war Gründungsmitglied der sich vom konservativen Schriftstellerverband abspaltenden Gruppe Olten, die sich einst sogar den Sozialismus in die Statuten schrieb. Er unterstützte die Anti-AKW-Bewegung und schrieb deren manche Jugendliche bewegendes literarisches Fanal. Er prägte 1982 zusammen mit RoIf Niederhauser und Peter Bichsel den Programmentwurf der SP mit dem Konzept der Selbstverwaltung. Und er verstand sich auch als ein früher Vertreter der „Patriarchatskritik“ - da konnte er allerdings am wenigsten überzeugen. Das Verhältnis von Literatur und Politik war und ist ein notorisch diffiziles. Warum sollte ein Schriftsteller, eine Schriftstellerin mehr über Politik wissen als andere BürgerInnen? (…). Mit Foto. Stefan Howald.
WOZ, 18.9.2014.
Personen > Walter Otto F. Literatur. Stefan Howald. WOZ, 2014-09-18.
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14.08.2014 Schweiz
Personen
SRF
WOZ
Stefan Howald
Fabrikarbeit
Fabrikarbeiterin
Volltext
„Anno 1914 – Die Fabrik“. Das trügerische Leben der anderen. Mit der Dokusoap „Anno 1914 - Die Fabrik“ will das Schweizer Fernsehen Vergangenheit mit LaiendarstellerInnen näherbringen. Wie soll das gehen? Das Bildnis von Karl Marx im Treppenaufgang der Fabrikantenvilla ist mittlerweile abgehängt worden. Der vorherige Bewohner des Hauses hatte es hängen lassen, meinte ein Sprecher des Schweizer Fernsehens, und das Bild sei vorerst übersehen worden, als man die Villa für die Sendung „Anno 1914 - Die Fabrik“ bezog. Ein bisschen Klassenkampf gibt es dann doch in der Sendung. Obwohl von Klassenkampf natürlich nicht gesprochen wird. Aber immerhin wird in den erläuternden Zwischenpassagen auf das „markante Gefälle zwischen Arm und Reich“, zwischen ArbeiterInnen- und Fabrikantenfamilie hingewiesen. Während die Nachbarnationen beim Thema Erster Weltkrieg millionenfacher Schlächtereien und Millionen Toter gedenken müssen, ist die Schweiz wieder einmal auf die Insel der Verschonten zurückgeworfen. Womöglich ist die Sendung auch das Resultat eines schlechten Gewissens: Unvergesslich sind die berüchtigten „Diamantfeiern“ 1989, als die Schweiz die Mobilmachung und damit den Beginn des mörderischen Zweiten Weltkriegs als tapfere Tat feierte. Also hat sich das Schweizer Fernsehen SRF für den Anfang des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren nicht nur heile Welt, sondern ein bisschen Sozialkritik vorgenommen. (…). Stefan Howald.
WOZ, 14.8.2014.
WOZ > Fabrikarbeit. SRF 1. WOZ, 14.8.2014.
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23.05.2013 Schweiz
Dritte Welt
Personen
Solifonds
Stefan Howald
Geschichte
Solifonds
Volltext

Ein Mosaik sozialer Befreiungsbewegungen. Dreissig Jahre Solidarität mit den Ländern des Südens, Unterstützung für zahlreiche Projekte mit politischem Anspruch - der Solifonds zeigt, wie wichtig das weiterhin ist. Hat jemand in der Schweizer Linken den Arabischen Frühling von 2011 vorausgesehen? Gab es zuvor Solidaritätskomitees für marokkanische Landarbeiterlnnen oder tunesische Gewerkschaften? Leider nein. Und doch: Eine Organisation fördert seit etlichen Jahren die regimekritische politische Aufbauarbeit im Maghreb. Der Solifonds – der Solidaritätsfonds für. soziale Befreiungskämpfe in der Dritten Welt : unterstützte bereits im Jahr 2008 in Tunesien die unabhängige Gewerkschaft Confédération Générale Tunisienne du Travail (CGTT). (...).
Stefan Howald.

WOZ, 23.5.2013.
Personen > Howald Stefan. Solifonds. Geschichte. 2013-05-23.

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01.02.2013 Schweiz
Grütliverein
Links
Personen
SGB
SP Schweiz
Bernhard Degen
Stefan Howald
Ralph Hug
Rebekka Wyler
Jubiläum
Links
Publikation
Volltext

125 Jahre SP Schweiz. „Einig – aber nicht einheitlich“. 2013 feiert die SP Schweiz ihr I25-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum im Oktober erscheint das zweisprachige Buch „Einig - aber nicht einheitlich“, das die Erfolgsgeschichte der Sozialdemokratie und das Ringen um die Ideen aufzeigt. SP-Mitglieder können es bis Ende April zum halben Preis bestellen. (...). Yves Baer.

Links, Februar 2013.
SP Schweiz > Jubiäum. 125 Jahre SP Schweiz. Links Februar 2013.doc.

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28.06.2012 Schweiz
Aktion Finanzplatz
Erklärung von Bern
Personen
Urs Haymoz
Stefan Howald
Mascha Madörin
Rudolf Strahm
Jean Ziegler
Auflösung
Geschichte
Volltext

Aktion Finanzplatz Schweiz. Die Fluchtgelder fliessen weiter. Nach 34 Jahren wird die bankenkritische Aktion Finanzplatz Schweiz aufgelöst. Sie hat zu einer fundierten Auseinandersetzung mit dem Geschäftsmodell der Schweizer Banken speziell gegenüber der Dritten Welt beigetragen. Ihre dringliche Arbeit wird in anderer Form weitergeführt. Drei Teilzeitstellen, darüber verfügte die Aktion Finanzplatz Schweiz (AFP) zu den besten Zeiten. Damit sollte der Banken- und Finanzplatz Schweiz kritisch durchleuchtet werden. (...).

Stefan Howald.

WOZ. Donnerstag, 2.8.2012.
Aktion Finanzplatz > Auflösung Aktion Finanzplatz Schweiz. 2.8.2012.doc.

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01.06.2012 Schweiz
Aktion Finanzplatz
Personen
Stefan Howald
Max Mader
André Rothenbühler
Jahresbericht
Steuerhinterziehung
Volltext

Jahresbericht 2011. Zwei Themen dominierten die Arbeit der AFP im Jahr 2011: Bemühungen, ein internationales Insolvenzverfahren für Staaten zu entwickeln, und Potentatengelder in der Schweiz nach dem Sturz arabischer Autokratien. (...). Stefan Howald.

Finanzplatz-Informationen, Juni 2012.
Aktion Finanzplatz > Jahresbericht 2011.doc.

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18.02.2012 Schweiz
Aktion Finanzplatz
Personen
Stefan Howald
Susanne Leutenegger Oberhiolzer
André Rothenbühler
Nekrolog
Todesfall
Volltext
Zum Gedenken an André Rothenbühler (1957-2012). Andre war ein freundlicher Mensch. Dabei verbindlich und engagiert. Er hat viel geleistet, für die AFP im Bemühen um eine etwas gerechtere Welt für alle. Mit seinem Tod im Januar verlieren wir auch einen Freund. Andre Rothenbühler trat Anfang 2005 ins Team der AFP ein. Er hatte schon verschiedene Tätigkeiten ausgeübt, als Journalist, als Soziologe beim GfS-Forschungsinstitut. (...).

Susanne Leutenegger  Oberholzer, Stefan Howald.

Finanzplatz-Informationen, Juni 2012.
Personen > Rothenbühler André. AFP. Juni 2012.doc.

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05.01.2012 Schweiz
Kapitalismus
Personen
Stefan Howald
Arbeiterklasse
Klassenkampf
Proletariat
Volltext

Enzyklopädie zeitgenössischer Irrtümer (1). Klassen/Klassenkampf (veraltet). Klassen gibt es nicht mehr, also auch nicht mehr den Klassenkampf. Man erkläre das mal den MigrantInnen dieser Welt. Wenn die SBB an die Wiedereinführung der dritten Klasse denkt, wird das in den Medien kalauernd zum Klassenkampf. Doch wenn die SP in ihrem neuen Parteiprogramm die „Überwindung des Kapitalismus“ als Ziel formuliert, dann wird der Ladenhüter hervorgeholt, solch klassenkämpferische Parolen seien Ladenhüter. (...). Stefan Howald.

WOZ. Donnerstag, 2012-01-05.
Kapitalismus > Klassenkampf. WOZ. 2012-01-05.doc.

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24.11.2011 Zürich
APO
Personen
WOZ
Marcel Brun
Stefan Howald
Peter Niggli
Jean Villain
68er-Bewegung
Marxismus
Revolutionärer Aufbau
Volltext

Linke Theorien. Hammer und Gipfeli. Peter Niggli weiss immer etwas Gescheites zu sagen, und er sagt es immer eingängig. Am Samstag skizzierte er in der Zürcher Kanzleiturnhalle in zehn Minuten, wie sich weltweit sich als revolutionär verstehende Bewegungen des Aufbruchs um 1968 unter konkreten Bedingungen unterschiedlich gewandelt hatten, an welcher Schwelle der Kapitalismus gegenwärtig steht - und wir mit ihm. Und warum die hilflose Linke eine alternative Konzeption einer hoch arbeitsteiligen Wirtschaft entwerfen müsste. Niggli weiss, wovon er spricht. Seit 1998 ist er Geschäftsleiter der entwicklungspolitischen Organisation Alliance Sud. Davor war er 1968 als 18-Jähriger ein rebellischer Mittelschüler, danach bei der Revolutionären Aufbauorganisation Zürich (RAZ), Mitglied einer kollektiven Druckerei, Journalist, grüner Gemeinderat. (...). Stefan Howald.

WOZ. Donnerstag, 2011-11-24.
WOZ > 68er-Bewegung. 2011-11-24.doc.

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23.09.2011 Schweiz
Personen
WOZ
Stefan Howald
Paul Rechsteiner
Lohndumping
Nationalratswahlen
Personenfreizügigkeit
Volltext

Lohndumping. Reden wir mal über Wirtschaft. Sie ist der steinerne Gast, der am Tisch sitzt und über den man nicht spricht: die Ökonomie. Sicher, über den Franken wird geredet und über die Banken. Aber über das, was sich im Alltag an und mit vielen vollzieht, wird geschwiegen. Die Gewerkschaftszeitung „Work“ hat in ihrer neusten Ausgabe die Zustände im Baugewerbe geschildert. Die grossen Bauunternehmen agieren zunehmend nur noch als Generalunternehmer und lagern die Arbeit aus, an Subkontraktoren, die sie wiederum an Subkontraktoren weitergeben. Am Ende der Fresskette stehen bei den sogenannten Unterakkordanten die LeiharbeiterInnen, die noch ein paar Franken oder Euro pro Stunde verdienen. Solche Zustände und solches Lohndumping gibt es auch in anderen Bereichen, etwa im Gesundheitswesen. Deutsche und osteuropäische PflegerInnen werden in die Schweiz gekarrt, für zeitlich begrenzte, aber intensive Einsätze, mit denen Sozialabgaben umgangen werden können. (...). Stefan Howald.

WOZ. Donnerstag, 2011-10-06.
WOZ > Lohndumping. 2011-10-06.doc.

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15.11.2010 Zürich
Literatur
Personen
Stefan Howald
Übersetzer
Übersetzungen
Den Ton treffen. Wenn aus dem kleinen Hügel ein steiler Anstieg wird. Ohne Übersetzung geht es nicht. Und ohne den kulturellen Hintergrund geht das Übersetzen nicht. (...). Stefan Howald. Tages-Anzeiger. Montag, 15.11.2010.
21.10.2010 Schweiz
Personen
SP Schweiz
Stefan Howald
Programm
Vom Elend der Praxis. SP-Parteiprogramm. Die SP diskutiert gegenwärtig ein neues Programm, das einem Parteitag Ende Oktober zur Abstimmung vorgelegt wird. Hätte die SP nicht dringlicheres zu tun? (...). Stefan Howald. WOZ. Donnerstag, 21.10.2010.
21.10.2010 Schweiz
Personen
SP Schweiz
WOZ
Andreas Fagetti
Jacqueline Fehr
Stefan Howald
Willy Spieler
Programm
Wie lebendig ist die SP? Programmdebatte. Ende Oktober will sich die SP ein neues Parteiprogramm geben. Während Publizist Willy Spieler darin Widersprüche ausmacht und einen Rückweisungsantrag stellt, unterstützt Nationalrätin Jacqueline Fehr den Entwurf. Ein Streitgespräch. (...). Mit Foto von Jacqueline Fehr und Willy Spieler. Andreas Fagetti, Stefan Howald. WOZ. Donnerstag, 21.10.2010.
07.10.2010 Schweiz
Personen
Max Frisch
Stefan Howald

"Eine gelassene Panik als Grundzustand". Max Frischs posthum veröffentlichte "Entwürfe zu einem dritten Tagebuch" handeln von Alter und Tod und Politik. Nicht nur als Spitallektüre zu empfehlen. Mit Foto von Max Frisch. Stefan Howald. WOZ. Donnerstag, 7.10.2010
12.08.2010 Schweiz
Personen
Stefan Howald

Klar und unsentimental. Tony Judt (1948-2010). Der britische Historiker schrieb ebenso elegant wie erhellend, engagierte sich öffentlich und wollte eine linke Sozialdemokratie neu begründen. Tony Judt ist erst in den letzten Jahren einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden, vor allem mit der gross angelegten "Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart". (...). Mit Foto von Tony Judt. Stefan Howald. WOZ. Donnerstag, 12.8.2010
12.08.2010 Schweiz
Faschismus
Personen
Stefan Howald
Antisemitismus
Holocaust
"Was ist ihre innerste Absicht?". Banalität des Bösen. Ein Briefwechsel erlaubt, das Konzept von Hannah Arendts Kritik der totalen Herrschaft neu zu überdenken. Hannah Arendts Bericht "Eichmann in Jerusalem" löste 1963 einen Empörungssturm aus. Die 1933 nach Frankreich und 1941 in die USA geflüchtete deutsch-amerikanische Philosohin prägte darin den Begriff der "Banalität des Bösen". Adolf Eichmann, Logistiker der nazistischen Judenvernichtung, vom israelischen Geheimdienst aus Argentinien entführt, in Jerusalem vor Gericht gestellt, verurteilt und hingerichtet, wurde von Arendt nicht als "Monster" oder "eiskalter Vernichtungsfanantiker", sondern als Bürokrat begriffen. (...). Stefan Howald. WOZ. Donnerstag, 12.8.2010
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